Luca, du warst in dieser Festivalsaison wieder mit dabei als Teamleiter und hast verschiedene Festivals besucht. Auf welchen Festivals warst du und was ist dein persönlicher Favorit?
„Ich war in diesem Sommer auf vier großen Festivals in ganz Deutschland. Zuerst war ich auf dem Hurricane, danach auf dem Airbeat One und dem Deichbrand und am Ende auf dem Highfield Festival. Auf allen Festivals habe ich eine coole Zeit erlebt und war mit coolen Leuten aus meinem Team vor Ort. Auch wenn dieser Sommer gefühlt nicht so schön war wie der Sommer im letzten Jahr, haben wir trotzdem eine echt coole und spannende Zeit zusammen erlebt.
Mein persönlicher Favorit war auf jeden Fall das Airbeat One. Da lief zwar der Verkauf nicht so gut wie zum Beispiel auf dem Deichbrand, aber es ist einfach eine ganz spezielle Atmosphäre dort. Ich war bereits vier Mal auf dem Airbeat One und ich muss sagen, die Atmosphäre dort ist immer noch die Beste, wenn man die Festivals miteinander vergleicht. Das Festival ist ausschließlich für elektronische Musik, wodurch sich die Veranstalter deutlich mehr Mühe bei den Bühnenbildern und bei dem ganzen Drumherum gegeben wird. Auch die Stimmung und die Leute sind einfach nur mega.
Danach kommt für mich tatsächlich das Deichbrand. Dort war ich dieses Jahr zum ersten Mal und ich muss sagen, dass die Mischung aus Verkauf und Festival echt cool war. Hier konnten wir gut verkaufen und haben gleichzeitig ein tolles Festival miterlebt.“
Du hast das Highfield Festival erwähnt, welches vor allem durch den Brand eines Riesenrades Schlagzeilen gemacht hat. Hast du etwas von dem Brand vor Ort mitbekommen und wie war die Atmosphäre danach auf dem Festival?
„Den Brand konnte ich nicht übersehen, dieser war 10-15 Meter Luftlinie von unserem Lager entfernt. Ich bin nur einmal kurz raus, um etwas aus dem LKW zu holen, als ich gesehen habe, wie es am Riesenrad geraucht hat. Ich dachte im ersten Moment, dass eine Nebelshow neben dem Riesenrad aufgeführt worden ist. Dann habe ich gesehen, dass es brennt und dachte, es ist nur ein kleines Feuer, dass gleich schnell wieder gelöscht ist. Andere waren bereits dabei, das Feuer auszutreten. Als ich zurück war, hat meine Kollegin nur gesagt, dass wir jetzt gehen müssen und das Feuer eine Bedrohung ist. Wir waren zum Glück gerade in der Abrechnung und es haben nur zwei oder drei Verkäufer gefehlt, der Rest war bereits weg.
Mir war auch gar nicht bewusst, wie schnell das Feuer in den Medien aufgearbeitet wurde. Viele von meinen Freunden und Bekannten, die wussten, dass ich auf dem Festival bin, haben mich noch am selben Abend und in der Nacht angeschrieben und gefragt, wie es mir geht oder ob alles gut ist. Das habe ich am Anfang gar nicht so wahrgenommen.“
Es ist gut, dass euch nichts passiert ist und dass der Tag für euch schon fast vorbei gewesen ist. Wo wir gerade bei der Abrechnung waren, ihr seid ja in erster Linie auf dem Festival, um zu arbeiten. Wie viel von dem Festival bekommt ihr eigentlich mit, wenn ihr dort arbeitet?
„Das kommt ganz darauf an, in welcher Rolle man tatsächlich hier arbeitet. Als Teamleiter bekomme ich zum Beispiel deutlich weniger von dem eigentlichen Festival mit als ein Eisverkäufer. Ich kümmere mich um die Organisation, fülle die Bauchläden der Verkäufer wieder nach oder rechne die Einnahmen der Verkäufer ab. Dennoch wird es in der Zeit, wenn gerade kein Verkäufer den Bauchladen auffüllen kommt, nicht langweilig, da wir immer zu zweit in der Teamleitung sind. Wir haben einmal den Hauptverantwortlichen und den Assistenten, der mich unterstützt. Somit sind wir nicht alleine an unserem Stand. Damit das Festival trotzdem auch für uns gut wird, kommt es auch immer ein bisschen auf das Team an. Ich war mit mehreren Leuten schon mehrfach zusammen auf den Festivals arbeiten, weshalb alleine deshalb schon keine Langeweile aufkam und wir uns bereits kannten. Wir hatten gerade abends viel Spaß zusammen.
Wenn die Abrechnung fertig ist, habe ich auch Feierabend und kann mir dann abends und nachts vor allem die Headliner angucken und die Shows genießen. Allerdings kriege ich während der Arbeitszeit nicht viel von den Auftritten mit.
Wenn ich als Eisverkäufer unterwegs bin, kriege ich viel mehr vom Festival mit. Im Regelfall beginnen die meisten Festivals gegen 13 Uhr. Das Airbeat One hingegen beginnt meist etwas später und geht dafür auch länger. Unsere Eisverkäufer können vor der Bühne, auf dem Campingplatz oder mit unseren Eisständen sogar in der Menge das Eis verkaufen. Gerade vor der Bühne mit dem Bauchladen ist es weniger ratsam, wenn wir während der Shows unser Eis verkaufen. Dann wollen die Menschen feiern und weniger ein Eis essen. Für uns ist die Zeit in den Pausen oder zwischen den Shows besonders wichtig, da wir dann bestmöglich unser Eis an die Menschen verkaufen können.
Als Eisverkäufer mit Bauchladen bekommt man schon relativ viel von den Shows und dem Festival mit, selbst wenn man auf dem Campingplatz unterwegs ist und dort das Eis verkauft. Da sind die Shows natürlich etwas weiter weg, aber man bekommt viel von der Festivalatmosphäre und dem Festivalfeeling mit. Man kann sich mit den Gästen unterhalten und so die Verbundenheit der Festivalbesucher merken und sich davon anstecken lassen.
Wenn man mit unserem Eisstand mitten in der Menge steht, bekommt man natürlich die ganze Show mit. Dennoch muss man sich auch da auf das Verkaufen konzentrieren. Viele von uns kommen tatsächlich auch eher wegen der Atmosphäre, dem Team und dem Festival selbst, als wegen dem Geld. Meist ist auch der Spaß am Verkaufen vorhanden, wodurch die Arbeit mit dem Vergnügen verbunden werden kann. Sobald die Eisverkäufer zwischen 18 und 20 Uhr Feierabend machen, können Sie dann das gesamte Festivalerlebnis auch als Besucher erleben.“
Das hört sich ja echt spannend an, dass man trotz der Arbeit noch so viel vom Festival und vor allem von der Atmosphäre mitbekommt. Jetzt geht so ein Festival in den meisten Fällen länger als einen Tag, wie macht ihr das dann mit den Übernachtungen? Übernachtet ihr alle auf dem Gelände oder wie ist das mit den Übernachtungen?
„Wir übernachten alle zusammen auf einem separaten Mitarbeitercampingplatz, von dem wir auch schnell zu den Bühnen und aufs Festivalgelände kommen. Wenn unsere Verkäufer aus der Nähe kommen, könnten diese auch eigentlich abends nach Hause und morgens zurück auf Festivalgelände kommen. Das macht aber eigentlich niemand, da die mit den anderen dadurch nicht zusammen sind, die Atmosphäre nicht mitbekommen und so nichts mit ihren Kollegen machen können. Deswegen sind eigentlich immer alle zusammen auf dem Campingplatz und übernachten da auch gemeinsam. Jeder hat sein eigenes Zelt und seine eigene Campingausrüstung dabei, damit sich jeder auch so wohlfühlen kann, wie er es möchte.“
Danke für den tollen Einblick in die Arbeit auf den Festivals. Aber sag mal, sind Festivals wirklich die besten Events oder bevorzugst du eher ein Fußballspiel oder andere Events wie Konzerte?
„Puh, die Frage ist gar nicht mal schlecht. Mir fällt es gerade schwer, mich zwischen den Festivals und anderen Events wie Konzerten für meinen persönlichen ersten Platz zu entscheiden. Bei beiden sind die Leute sympathisch, die Atmosphäre ist super und wir verkaufen viel Eis. Viele Events sind einzigartig, die Festivals dauern aber länger an und die Atmosphäre wird da eigentlich eher besser als schlechter. Ich ändere die Antwortmöglichkeiten einfach ein wenig ab und sage Events wie Konzerte auf Platz 2 und gute Festivals auf Platz 1 in meinem persönlichen Ranking. Den Unterschieden zwischen den beiden Plätzen machen die guten Festivals, bei denen von vorne bis hinten alles stimmt. Gutes Wetter, coole Leute, mega Stimmung und Atmosphäre und vor allem der Spaß im Team. Dann sage ich auch voller Überzeugung, dass die Festivals meine Liste anführen.“
Da Festivals bei dir auf Platz 1 stehen und du auf vier Festivals dieses Jahr gearbeitet hast, kannst du uns bestimmt sagen, warum 2024 ein gutes Festivaljahr war?
„Klar, ich werde es einfach mal versuchen. Also erstens hatte ich bei meinen Festivals und ich gehe mal davon aus, dass die anderen Teamleitungen das bestätigen können, super Teams mit richtig coolen Leuten dabei. Letztes Jahr musste sich das ganze Festivalthema irgendwie noch etwas festigen, aber dieses Jahr war einfach spitze. Ich bin auch mit vielen zu mehr als einem Festival gefahren und wir haben uns immer gefreut, das Festival zusammen zu verbringen.
Zweitens hat man auf einem Festival einfach immer eine gute Zeit. Vor allem wenn das Wetter gut ist, was es gefühlt diesen Sommer nicht so war. Aber ein Festival steht und fällt ja nicht zwingend mit dem Wetter. Egal ob es regnet oder die Sonne scheint: Spaß ist bei einem Festival immer vorprogrammiert.
Drittens haben die Festivals an sich einfach unglaublich viel Spaß gemacht. Es waren coole Konzerte, coole Shows und coole Bands auf den Festivals. Insgesamt sind Festivals sowieso Erfahrungen, die man lange Zeit nicht vergisst. Aus diesen Gründen war es trotz des Wetters ein gutes Festivaljahr.“
Danke für deine ehrliche Meinung. Kannst du uns abschließend noch einen Ausblick auf das nächste Jahr geben? Worauf können wir gespannt sein und was würdest du unbedingt empfehlen?
„Ich kann es einmal versuchen. Ich weiß nicht, ob das jetzt schon in festen Händen ist, aber es steht im Raum, dass wir unser Festival-Portfolio weiter ausbauen wollen. Ich kann aber nicht sagen, welche Festivals dazukommen werden und welche nicht. Das ist auf jeden Fall etwas, auf das wir in 2025 gespannt sein können. Ich bin auch sehr gespannt, ob wir zu neuen Festivals fahren, da es immer wieder sehr viel Spaß macht, neue Festivals und neue Festivalgelände kennenzulernen. Ich kann es nur jedem empfehlen, einfach mal mit zu einem Festival zu fahren. Ich selbst war bereits vier Mal auf dem Airbeat One und dieses Jahr das erste Mal auf dem Deichbrand und die Erfahrungen waren einfach nur cool.
Ich hoffe tatsächlich auch auf einen besseren Sommer als dieses Jahr. Wir hatten zwar auch schönes Wetter bei den Festivals, aber nicht alle Festivals waren trocken. Mit etwas mehr Sonne und etwas weniger Regen macht das Ganze noch mehr Spaß.
Ich kann euch allen nur empfehlen, die Erfahrung mitzumachen. Festivals sind einfach eine geile Chance, ihr kommt kostenlos auf das Festival, kriegt bei gutem Wetter echt gutes Geld und könnt eure Freunde mitbringen. Ihr lernt auch viele coole Leute in eurem Alter kennen und wachst über das Wochenende zusammen. Es ist einfach eine super Möglichkeit, eine Festivalerfahrung mitzunehmen und weitere Erfahrungen zu sammeln. Kommt gerne nächstes Jahr mit.“
Danke Luca für den interessanten Einblick und auch Ausblick über das Festival-Jahr 2024. Wir hören uns hoffentlich bald wieder.
Festivaljobs 2025
Ihr habt Bock diese Erfahrung selbst zu machen, in einem coolen und jungen Team zu arbeiten und bekannte Festivals zu besuchen? Dann bewerbt euch jetzt bei uns für euren Festivaljob 2025 und werdet Teil unseres Teams.
Wir freuen uns auf euch.
Euer eyescontact-Team